Unsere
Tournee in die "Highlands" Traktorrennen ?! - Oldtimer-Traktorrennen
?!?! - 24-Stunden- Oldtimer-Traktorrennen ?!?!?!
Also ich war gespannt,
was uns da in Reinhards Heimatgemeinde Reingers, im nördlichsten
Waldviertel, bei der Promotionveranstaltung dafür erwartet. - Er hat
diesen Gig "aufgerissen" und mit dem ortsansässigen "Kurvi", dem Vater
dieser Traktorevents, alles drum herum gemanagt.
Der
ÖAMTC-Routenplaner sagte eine Fahrzeit von drei Stunden voraus, aber die
vorgeschlagene Route erschien mir mehr als befremdlich. Nach einem Blick auf
die gute alte Landkarte wählte ich einen geradlinigeren Weg. Bis Waidhofen
/ Thaya war mir dieser bekannt, Heidenreichstein und Eisgarn fand ich auch und
dann war's nach einer Vollbremsung mitten im Wald bei der Abzweigung nach
Reingers, nur mehr eine Strecke von vier Kilometern. Dort nach zwei Stunden und
fünf Minuten angekommen und einem Telefonat mit Reini, fand ich auch die
Halle des Freizeitzentrums und die benachbarte HANFBAR. - Nein das Zeug wird
dort nicht geraucht - ich hab auch keine Kenntnis, ob es sich dabei
überhaupt um d e n Cannabis sativa subsp. indica handelt - ich hab's in
Form eines (Riesen-)Schnitzels mit Hanfpanier zu mir genommen, auch das
Reingerser Hanfbier hätt' mir zum Weitertrinken gut geschmeckt. - Noch
dazu bei dem traumhaften Wetter. - Nix von wegen "einem Dreivierteljahr Winter
und einem Vierteljahr kalt"!
Es trudelten alle Bandmitglieder recht
pünktlich ein. Diesmal schlagzeugerte Peter Prameshuber erstmalig mit uns
und um es vorweg zu nehmen, er ist ein ganz Netter! - Nein, den Eindruck seiner
hinreißenden Freundin Nelly mit der er anreiste, hab' ich versucht in
diese Bewertung nicht einfließen zu lassen. - Reini und Ritchie waren ja
schon am Vortag angereist, Richard hatte sein Auto bereits entladen und das
Zeug das er transportierte auf der Bühne deponiert. - Also - Ebenfalls
ausladen und rein damit! Das Ambiente ist geprägt von den Bänken und
Tischen Modell "Lagerhaus" - die sind mir aus Gumpoldskirchen von jedem
Heurigen hinlänglich bekannt - und die Innenarchitektur der Halle
lässt mit ihren Aufbauten aus Waldviertler Fichte, immer wieder ein wenig
an "Musikantenstadl" denken. Aber - Moik hin, Hias her! -- so was haben wir in
Gumpoldskirchen, 12 Kilometer vor Wien wieder nicht - eine Veranstaltungshalle!
- Da haben uns die Reingerser was voraus!
Der Aufbau verlief nach
Roraco nun zum zweiten Mal recht gemütlich, wir hatten mehr als
ausreichend Zeit. Die Bühne erstreckt sich über die gesamte
Hallenbreite, die Tiefe ist jedoch ein wenig knapp bemessen. - Nun alles kann
man eben nicht haben, schon gar nicht auf ein Mal. - Und warm war's (!) was
natürlich auch einen Grund abgab, sich nur langsam zu bewegen. Also
irgendwann war alles aufgestellt und verkabelt, so dass wir selber auch noch
dazwischen ausreichend Raum fanden. Reini hatte sein neues Mischpult
mitgebracht, Ritchie gelang es auch bald den Lautsprechern brummfreie
Schallereignisse zu entlocken. Durch die Kombination des neuen Mischers mit
Richards bereits bewährter Gesangsanlage, waren mehr als ausreichend
Anschlüsse vorhanden. Reini hatte sich ja auch noch eine Aktivmonitorbox
geleistet und Günther hat sein Sparschwein zugunsten eines Abnahme-Mikros
mit Stativ geopfert. Es war also einiges Neues erstmals im Einsatz und nachdem
wir - nein eigentlich war's Richard - so nach und nach alles in den Griff
bekamen, war ein bis dato nicht gekannter, guter Bühnensound
verfügbar. Dann mussten nur noch die beiden Boxen die das Publikum
bedienen, installiert werden. Die haben auf das was wir selber hören ja
keinen Einfluß.
Das Ergebnis des geruhsamen Soundchecks konnte
sich hören lassen und wir hatten bis zum Auftritt noch drei Stunden Zeit.
- D i e Gelegenheit die Zimmer zu beziehen. Reingers war aus mehreren
Gründen dieses Wochenende ausgebucht und wir daher in verschiedenen
Quartieren untergebracht. Günther und ich bezogen je ein Zimmer am
"Ferienbauernhof Böhm", ein paar Kilometer weit weg von der Ortschaft.
Auch für Peter und Nelly war ein Zimmer reserviert. Nach einer kurzen
Frischmache-Prozedur ging's wieder über die Güterwege ins
nahegelegene Reingers, zum Freizeit-Zentrum zurück. Auf der Terrasse mit
Aussicht auf den See, die mich je nach Blickwinkel ein wenig an meine
Outdoors-Abenteuer in Kanada erinnert, war's gut zu Essen und Trinken, in der
Halle wurden noch Filme von den letzten Traktorrennen gezeigt.
Die
Krupitzka-Damen waren zwischenzeitlich auch vor Ort und gespannt, wie denn die
"neue Backseam-Ära" so anläuft.
Kurz nach 22 Uhr, nach der
Begrüßung und Dankesrede vor voller Halle durch Richard, hoben wir
an. - Joo..... und waren einigen Traktor-Racern viel zu laut, die uns mehrmals
"drohten" nicht da zu bleiben, wenn das so weiter geht. Einer, bekleidet mit
Jagd- und Schützenvereinsleiberl fragte überhaupt, ob wir denn schon
einmal vor Publikum gespielt hätten, weil wir doch so laut sind, dass er
sich nicht unterhalten kann. - Der hat sich wahrscheinlich ein
Jagdhorngebläse erwartet und unter dem Begriff Rock-Band sich was
vorgestellt, was er aufknoten kann, um das Mädl dann ohne Rock dastehen zu
lassen. - So eine Art Schürzenbandl!
Ungeschickterweise wurde die
"Bar" vom Erbauer unmittelbar vorne neben der Bühne situiert. Nun wir
drehten halt unsere PA-Boxen in drei Schritten zurück, in der Hoffnung,
dass die Soundmischung erhalten bleibt. Die erste Halbzeit wurde dadurch
für einige von uns zum musikalischen Blindflug, wir haben's aber trotz
mancher Holprigkeit ganz gut durchgestanden. In der sehr kurzen Pause
beschlossen wir wieder zur ursprünglich ermittelten Einstellung
zurück zu kehren. Einige von den "starken Männern" die vorher
eigentlich nur an der Bar rumstanden und sich auch in unseren Spielpausen
angröllten, hatten uns verlassen, möglicherweise um woanders eine
zünftige Wirtshausrauferei zu beginnen.
Es lief daraufhin bei uns
auch gleich entspannter und runder. - Wir kamen in Form und die paar
Abstimmungsschwierigkeiten im Arrangement waren eigentlich "wurscht", wir
blieben im Takt. Marlenes (erstes - öffentliches) Debut wurde vom Publikum
zurecht honoriert. Diesmal hatten wir ja Gelegenheit alle unsere seit dem
Davis-Gig neuen Songs zu präsentieren. Die meisten Nummern sind richtig
schön "gefahren". Am besten unser den offiziellen Abschluß bildendes
"The Boys Are Back In Town". Zwei Zugaben hatten wir ja vorgesehen, aber das
Publikum wollte mehr. Also schlug ich vor, als "Betthupferl" noch die
Instrumentalnummer "Albatross" zu spielen. Das wirkte dann auch wie von mir
erwartet. Nach einem tüchtig anerkennenden Applaus war Ruhe in der Halle
eingekehrt und alle waren friedlich. - Über drei Stunden standen wir auf
der Bühne, danach waren wir aber ausgepowert und vor allem ausgetrocknet.
Peter und Nelly verfrachteten das Schlagzeug in die Transportkoffer und
nach einigen Getränken sowie Smalltalks und dem Verstauen der Gitarren in
die Autos begaben wir uns ins Haus der Familie Böhm. Bei diesem
einschichtig, daher ruhig gelegen Anwesen hatte ich wieder dieses
"After-Gig-Pfeifen" im Ohr, das ich noch mit Ausblick auf einen ganz tollen
Sternenhimmel kurz genoß. Um drei Uhr morgens überließ ich
mich Orpheus Armen.
Frühstück gab's um neun und um zehn Uhr
waren wir schon wieder verabredet, zwecks aufräumen und verladen unseres
Equipments. Danach hingen wir noch einige Zeit bei Kaffee und anderen
fitmachenden Getränken herum - nochmals vielen Dank für alles an
"Kurvi"! - um knapp vor Mittag die Heimreise anzutreten, die in meinem Fall
eine Stunde 57 Minuten dauerte. - Nun es geht ja vom Waldviertel auch bergab!
Daheim hing ich noch einigen Gedanken nach: Als Abschluß
meiner Retrospektive des DAVIS-Gigs stellte ich (frei nach Wolfgang Ambros)
fest: "Laungsaum wox ma zaum!" - Nun von einer die Regel bestätigenden
Ausnahme abgesehen (der hot's net dapockt), scheint's in dieser Richtung weiter
zu gehen, zu vertiefen und sich sogar auszuweiten. In den letzten Wochen ist
das verbliebene Team noch näher zusammengerückt. - Und mit den, den
Musikern nächststehenden bilden wir schon fast sowas wie eine Familie.
Drummer Peter, der mit uns in Vorfeld des Gigs nur zweimal proben
konnte, sagte nach dem Konzert zwei Dinge zu mir: Einerseits, daß es
Ihm sehr getaugt hat, was mich Amateur aus dem Munde eines Berufsmusikers der
sein Fach studierte, natürlich doppelt freute. Das zweite Statement ist
dann noch ein wenig tiefer unter die Oberfläche eingedrungen: "Es ist
beeindruckend mit welchem gegenseitigen Respekt Ihr mitsammen umgeht." -
Danke!!!
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