Anbahnung:
Nach unserem erfolgreichen Wiener Debut im
Rock-Palace herrschte recht rege Nachfrage, wann wir denn wieder agieren. Diese
kam zu einem Großteil von Leuten, die uns am 21. Oktober versäumten,
sodaß wir uns recht bald dazu entschließen konnten "schon wieder"
aufzutreten ohne dass wir befürchten mussten in einem leeren Lokal zu
musizieren, sozusagen einfach nur eine Probe außerhalb des Proberaumes
abhalten. Nach Check der uns bis dato bekannten Möglichkeiten bot sich
diesmal geographisch, wie ünbürokratisch, das DAVIS an. - Bewerbung
mittels Email schicken, Terminwunsch bekannt, das war's. Ich kannte das
Etablissement bereits, von diversen Besuchen, aber auch von einem Auftritt zur
Zeit, wie ich noch bei den "Bananen" die Gitarren quälte.
Die
außermusikalische ("Zwangs"-) Beschäftigung aller Bandmitglieder in
der Zeit rund um den Jahreswechsel, ließ uns von der Idee, neue Songs
einzustudieren, auch gleich wieder abkommen. Da wir ja nur mehr zu fünft
agieren, war s o einfach die Setlist entsprechend umzugruppieren. - Es wurde
nur mehr auf Songtitel, -art und -stil Rücksicht genommen und nicht mehr
auf "Wer singt was und wann?" - Also hatten wir uns selbst gegenüber auch
gleich eine Rechtfertigung zur Hand und ein Motto, nämlich "Da Capo"! .
Da das DAVIS, mit hauseigener Tonanlage und einem Tontechniker der
damit umgehen kann, gut ausgestattet ist, war das Zusammenpacken unseres
Equipments nach der letzten Probe, einfacher als bisher, da wir diesmal nur
einen Teil davon benötigten.
Ein wenig Skepsis durch den Umstand
auf, dass wir bei der letzten Zusammenkunft vor'm Gig, eine überaus
perfekte (General-)Probe zu verzeichnen hatten.
Nicht nur Arbeit
davor:
Weil verkehrsmäßig super gelegen, war ein Teil
der Band viel zu früh in der Großfeldsiedlung. Ausgerechnet Richard
und Günther, beide g'rad im Übersiedlungsstreß, waren die
ersten, suchten sich ein Lokal und überfraßen sich dort erst einmal.
Ich stieß nach einigem Hin- und Herirren dann auch noch früher als
vereinbart dazu, die Tangente war an diesem Freitagnachmittag gnädig zu
mir. Angesichts der Befürchtung, dass Günther und Richard ins
"Fresskoma" fallen könnten gestattete ich mir nur ein Cola. Reini wurde
auch telefonisch herbeigelotst, jedoch unser Asket war zu keiner Konsumation
mehr zu bewegen.
Die Parkplätze lagen günstig, besonders der
von Günther, der hat auch den Parksheriffs gefallen, bei dem war
nämlich ein Geschäft zu machen. Wir luden unser Instrumentarium aus
und hievten es über die Notausgangsstiege hinunter, bis gleich neben die
Bühne. Der Aufbau ging schnell vonstatten, Hans hatte nämlich bereits
am Vortag, in Form einer Fleißaufgabe, das hauseigene Schlagzeug in
Augenschein genommen, für gut befunden und dann auch gleich aufgestellt.
Wir mussten uns mit unseren Verstärkern und Gitarren nur mehr drum herum
situieren, einstöpseln und mit dem Tontechniker den Soundmix hinkriegen.
Bald tauchten auch die ersten Besucher auf, was uns den Soundcheck
vielleicht ein wenig zu aprupt beenden ließ. Reinhards Sohn Björn
mit Freundin Denise sorgten für's Zustandekommen von Spendengeldern, danke
für diese Unterstützung (!!!) und wir begrüßten die
Gäste und gaben uns dem Smalltalk hin.
Mander 's iss
Zeit:
Mit für Rockmusikern üblicher Pünktlichkeit
von plus 20 Minuten, eröffneten wir dann unser Konzert vor doch voll
gewordenem Haus. - Es war kein Tisch mehr frei und um die Theke
saßen/standen auch eine Reihe von Hörlustigen. Der Sound war jetzt
bei vollem Lokal halt doch ein anderer und unser eigenes Hörerlebnis
manchmal nur ein teilweises.
Schreck (!) dann bei der Nummer "Badge" -
schon bei der gesungenen Strophe merkte ich, dass meine Gitarre nur ganz leise
aus dem Verstärker krächzte und zwischendurch auch richtige Aussetzer
zu verzeichnen waren. Ich wusste, gleich kommt die Stelle - und da war sie auch
schon da - wo der Weitergang des Songs nur an mir, in diesem Fall an meiner
Vernehmbarkeit lag. - Peinlich, peinlich! - Bis jetzt war alles so gut
verlaufen. Rasch gefasster Entschluß, Stopp, eine Entschuldigung bei den
Besuchern, den Fehler kurzfristig geortet, es war ein lockerer Stecker der
Stromversorgung, dieses Manko behoben und "Badge" nochmals begonnen. Das
geneigte Publikum hat die Entschuldigung angenommen und hernach wieder festens
applaudiert. - Es wurde sogar getanzt, das hab ich seit den frühen
Siebzigern nicht mehr erlebt. Die Band hat diesen Zwischenfall auch gut
weggesteckt und es ging weiter, als ob er nicht stattgefunden hätte.
Als bei diesem Mal besonders gelungen hervorzuheben, ist die alte
Cream-Nummer "White Room" aus dem Teil nach der Pause. In diesem zweiten Akt
liefen wir noch "runder", obwohl ich mit dem ersten schon recht zufrieden war.
Es kam jetzt die Freude am Spielen mehr durch. Einigen Musikern unter unseren
Zuhörern blieb das auch nicht verborgen. Nach zwei Zugabesongs beendeten
wir unser Konzert so gegen Null-Uhr-Fünfzehn, mit dem guten Gefühl
gefallen zu haben.
Aftershow:
Klar, wie üblich,
ging's dann mit einem Getränk in der Hand ins Publikum zur Nachbesprechung
und um die "Lorbeeren" abzuholen. Diesmal kam der größte Teil der
Besucher aus dem Freundeskreis von Reinhard und auch Hans. Aus meiner Firma ist
der Besucherstrom eindeutig als rückläufig zu bezeichnen. Waren's im
Rockpalace noch drei, so war's diesmal gerade eine Person! :-o Versteh ich
nicht ganz, nachdem ich nach meinem Ausstieg bei meiner Ex-Band, der
Bandgründung und der anfangs schleppend verlaufenden Entwicklung von
BACKSEAM, die in unserer Bandgeschichte nachzulesen ist, fast zwei Jahre lang
immer wieder gefragt wurde, wann's uns denn eeendlich zu hören gibt. Am
Weg zu einem treuen Fan dürfte Ritchies ehemalige Volksschullehrerin sein,
ebenso Mitglieder der Band T.R.A.I.N.S.
Allen die gekommen sind und uns
durch das Bewußtsein ein volles Haus zu haben unterstützten und
durch ihren Beifall zusätzlich motivierten, ganz herzlichen Dank!
Danach müde:
Um halbdrei Uhr erfolgt der
Köpfler in mein Bett, rundherum war's ruhig, ich hatte dieses herrliche
Pfeifen in den Ohren. Jedem Ohrenarzt würd's die "Grausbirn" aus der
Stirne treiben, aber ich liebe das und es gehört irgendwie dazu nach einem
gelungenen Rockkonzert. - Fein war dieses Da Capo!
Zum Schluß
meiner Retrospektive, möchte ich noch meinen Mitmusikern und Freunden
für's Engagement danken und dass sie mich immer wieder auf's Neue
aushalten.
Laungsaum wox ma zaum!
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26.01.2007 Davis Kürschnergasse 9 1210 Wien Davis Website
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