Wie auf
unserer Homepage berichtet, bevorzugte Günther ja kürzlich zu
heiraten, anstatt der donnerstäglichen Bandprobe aktiv beizuwohnen. Der
Rest der Truppe wollte aber doch musizieren, wir beschlossen nämlich
einige Tage vorher einiges auszumerzen, mit dem wir nicht wirklich zufrieden
waren. Gleich nach dem Zusammentreffen stellte Peter die Frage, ob wir denn am
Samstag, dem 26. Jänner Zeit für einen Gig hätten. - Bis dahin
waren's nur mehr neun Tage, für unsere Begriffe also recht kurzfristig.
-Aber keiner hatte an diesem Tag wichtige Pläne, alle sagten zu. Peter
konnte zwei Tage später, das war dann just während Günthers
kirchlicher Trauung, mit dem Veranstalter den Auftritt fixieren. Es sollte bei
einer Geburtagsparty sein, in einer Fabrikshalle in Stockerau.
Donnerstags darauf waren wir wieder vollzählig, jedoch Reini und
Peter waren gesundheitlich schwerst angeschlagen und auch Günther klagte
über grippale Vorzeichen. Es wurde daher einstimmig beschlossen nur mehr
die Songs zu proben, die wir schon sehr lange nicht spielten, die uns aber
für eine Geburtstagsparty geeignet erschienen. Details über den
Ablauf der Veranstaltung wussten wir nicht, bekannt war nur, dass wir um drei
Uhr nachmittags mit dem Aufbau unseres Equipments beginnen und mit dem
Soundcheck bis fünf Uhr fertig sein sollten, wo die geladenen Gäste
dann erwartet wurden. Wir beendeten unsere Probe schon um 20 Uhr und brachten
unser Zeug in einen transportfähigen Zustand. Peter, der auch mit einer
zweiten Band in einem benachbarten Raum unseres Proberaumes spielt und
Schlagzeugteile hüben wie drüben aufbewahrt, war vor unserer Probe
ebendort um Becken zu holen. Er ließ Jacke (um sie in unserer
Raucheratmosphäre nicht zu verstinken) und leider auch Schlüsselbund
zurück mit der Idee, das nachher zu holen und wieder abzuschließen.
Zwischenzeitlich muß jemand anderer von der Nachbarband aber da gewesen
sein, wahrscheinlich um etwaszu holen. Der sperrte dann aber gründlich ab
und Peter stand jetzt ohne Zugriff auf seine Wohnungsschlüssel
draußen. Brigitte, Hauswartin, Zweitschlüsselverwalterin und guter
Geist des Hauses in der Schrankenberggasse wurde nun herausgeläutet. Erst
schien ja keiner ihrer Schlüssel zu passen, aber daran war wie es nachher
schien, doch ein gewisses Maß an Aufregung schuld. Erst als Ritchie
nochmals alle durchprobierte, wurde der richtige identifiziert. Also
verließen wir das Ambiente, Peter natürlich sehr erleichtert. Am
Heimweg merkte ich dann kurz vor Gumpoldskirchen, dass ich in diesem Dohuwabohu
meine Gitarre im Proberaum ließ. Ärger!!! - Ist ja nicht so, dass es
die einzige wär, aber ohne "Number One" ist das nix. Also musste ich diese
am Freitag nach Büroschluß extra holen.
Die Anreise nach
Stockerau am Samstag wurde nur von extremem Gegenwind behindert, die turbulent
wechselnden Luftdruckverhältnisse an diesem Tag, bekam ich leider auch in
Form von Kopfschmerzen zu spüren. Alle fanden pünklich hin. Ritchie
war wieder einmal der erste (langsam glaub ich da ist System dahinter) und
hatte den Inhalt seines Voyagers auch schon in die Halle der recht schönen
Firma geschleppt. Aufbau, Verkabelung und Soundcheck ließen wir sehr
gemächlich angehen. Die ersten Gäste kamen dann schon vor 17 Uhr und
standen in Grüppchen herum. So nach und nach erfuhren wir dann vom
Organisator, dass und warum nicht so ganz klar ist, wann wir an diesem Abend
dran sind. Der Zeitplan konnte nicht fixiert werden, zu vieles war von
verschiedenen Einflüssen im Verlauf des Abends abhängig. Es war
geplant als Überraschungsparty anlässlich des Fünfzigers vom
Firmenchef und keiner wusste, wann denn dieser herbeigelotst werden kann.
Gewünscht wurde nur, dass wir gleich wenn er eintrifft, "Happy Birthday"
zum Besten geben. - Das war für uns auch eine Premiere. - Vorgesehen war
auch eine Ansprache und eine Video(Power-Point)präsentation.
Im
Laufe der Zeit füllte sich die Halle mit Gästen. Für's Trinken
war bestens gesorgt, Günther und Peter wechselten sich beim Bierzapfen ab.
Beide waren noch immer gesundheitlich marod, Peter aber die größere
Bazillenschleuder. Eben diese kleinen Krankheitserreger versuchten sie zu
ertränken. Ab und zu fiel mir auch Reini, der dritte in diesem Grippalbund
mit einer frisch gefüllten Biertulpe auf, er dürfte auf eigene Faust
das selbe Experiment machen.
Es erreichte uns die ersehnte Nachricht,
dass das Geburtstagskind in wenigen Augenblicken erscheint. - An die
Instrumente!! - Schön hammas g'spielt, Marylin schau oba, nur Marlene
beschwerte sich danach, dass die von mir vorgeschlagene, aber vorher nicht
ausprobierte Tonart etwas zu hoch gewählt war. Nach Begrüßung
des Jubilars und der nun offiziellen Eröffnung des Festes, war erst einmal
essen angesagt. Wir waren ebenfalls eingeladen das Buffet in Anspruch zu nehmen
und das konnte sich sehen und natürlich hervorragend genießen
lassen. Richard und Günther mussten sich einige "Hinweise" gefallen
lassen, es war nämlich deren Fressgelage auf den Tag genau vor einem Jahr,
unmittelbar vor'm Konzert im Davis noch nicht vergessen. Claudia und Martin
trafen nun auch, aber bereits "abgefüttert" ein. Die "Family" war
vollständig, allein es war noch nicht klar, wann wir dran sind. Vorher war
noch die Ansprache in Gedichtform geplant. Wie es dann soweit war, gab's den
Zwischenfall, dass Ritchies Funkmikrophon just mittendrin die Batterie ausging,
was dieses mit einem ohrenbetäubend lautenem Rauschen quittierte. So
schnell hat der Richard in seinem ganzen Leben noch keine Batterie gewechselt.
Danach erfolgte noch die Überreichung des Geburtstagsgeschenks, welches
etwas mit der Motorradleidenschaft des Geburtstagskindes zu tun hatte, was mich
im Anschluß dazu verleitete, zwei Takte des Intro-Riffs von "Born To Be
Wild" zu intonieren, während Backseam in Erwartung meines Beginns von
"Jumping Jack Flash" war. Wie mir die Kollegen nachher berichteten brachte ich
sie damit "ordentlich ins Schleudern". Günther meinte sogar, dass er mit
dem falschen Song im Ohr nun für kurze Zeit nicht wusste wie "Jumping J F"
denn gespielt gehört.
Die Schleuderpartie ging weiter, ich
schleuderte mit. Wir hoffen, dass das vom Publikum nicht zu sehr bemerkt wurde.
Ich hab mich einige Male sehr auf eine Theaterbühne gewünscht, wo's
einen Souffleur gibt. So etwas von Blackouts hatte ich noch nie. Wir konnten an
diesem Abend aber eh' jeder irgendwie überraschen. Wir spielten vorher nie
geprobte Abläufe längst bewährter Nummern. Dann gab's eine
ungeplante Unterbrechung, zwecks Einschieben der Videopräsentation. In
dieser Pause begannen wir auch an unserer Setliste zu zweifeln, denn es
wären nun zur Fortsetzung nicht gerade die Gassenhauer am Programm
gewesen. Kurzerhand trafen wir für die Reihenfolge andere Vereinbarungen.
Wir wurden nun auch gebeten die Lautstärke etwas zurück zu nehmen.
Das ist recht verunsichernd, wenn die ausgetüftelte und für die
Location ermittelte Gesamteinstellung in Einzelschritten verändert werden
muß. Meist stimmt nach so einer Aktion gar nichts mehr, was das so
notwendige gegenseitige Hören auf der Bühne betrifft. Aber wir
schleuderten weiter und hatten sogar noch "a Hetz" dabei. Auch nach der von uns
geplanten, bewusst kurz gehaltenen Pause zur Flüssigkeitsaufnahme und der
Anhebung des Nikotinspiegels der Raucher, ging's in der "neuen" Unreihenfolge
weiter. Wir wussten aus Erfahrung, dass einige Nummern beim Publikum eben
besser zogen, und die versuchten wir jetzt so geschickt wie möglich zu
verteilen. Ich lernte den Unterschied der Anforderungen zwischen einer
Amatuer-Rockband und einer Profi-Partyband kennen. Letztere hat für jeden
unvorhergesehenen Fall irgend ein As im Ärmel, womit die Stimmung der
Gäste wieder beschleunigt werden kann. Das Geburtstagskind, Firmenchef
Hermann war der fleißigste Tänzer. Er animierte auch immer wieder
andere dazu.
Eine weitere unfreiwillige Unterbrechung legten wir ein,
wie draußen vor der Halle das einige Male vorbeifahrende Auto der Polizei
gesichtet wurde. Keiner wusste ob es Anrainerbeschwerden gab, was zwar im
Industriegebiet und bei dem Wetter welches herrschte unwahrscheinlich war, denn
der Sturm war draußen lauter, als wir in der Halle. Wahrscheinlich war
der Anlaß der Streifenfahrt aber eher die Aufmerksamkeit der Exekutive,
wegen der ungewöhnlichen Situation durch die Party, mit den vielen
geparkten Autos und der erleuchteten Firma um diese nächtliche Stunde im
Stockerauer Industriegelände. Nach weiterer kurzer Labung und einer
Beratung mit dem Organisator vereinbarten wir, ein weiteres Mal den Schallpegel
etwas runtergefahren, noch einige Nummern zu spielen. Um halb ein Uhr schlossen
wir mit unserem bewährten "The Boys are Back In Town" unser Konzert(?). -
Endlich bei dieser Nummer reihte sich auch der letzte in die Riege derer ein,
die im Lauf des Abends wenigstens einmal "danebengehauen" haben und so waren
wir wieder eine vollständige Einheit.
Dank der Hilfe von Claudia
und Martin ging der Abbau recht flott, die Geräte wurden flugs verladen
und wir beschlossen, für einen kurzenTratsch nochmals Platz zu nehmen und
ein letztes Cola zu trinken. Nach Verabschiedung beim Jubilar, deren
Angehörigen und dem Organisator gingen wir um ein Uhr zwanzig auf die
Heimreise.
Drei Kilometer vor dem Ziel kam es mir dann so vor, als
läge meine Jacke mit dem Schlüsselbund in der Tasche auf der Sitzbank
nächst des großen Hallentores, in der Halle der Firma CNC-PROFI in
Stockerau, wo ich sie selber hingelegt hatte unmittelbar vor unserem
After-Show-Drink. Eine Sekunde später war ich mir auch schon sicher, dass
dem so wäre. Also das bedeutete, daheim um zwei Uhr morgens erst einmal
die Frau Gemahlin rauszubimmeln und um Einlaß zu bitten. Nach ein paar
Stunden Schlaf sandte ich Peter ein SMS, er hatte ja als einziger von uns die
Telefonnummer des Organisators. Ich hatte noch mitgekriegt, dass die Firma am
Sonntag wieder in ihren Originalzustand gebracht und das Cateringunternehmen
die geliehenen Utensilien abholen wird. - Also irgend jemand musste daher dort
sein. - Nur wann???
Via Internet fand ich dann aber Kontakt zum Chef
persönlich, den ich vormittags anrief und mein Missgeschick klagte. Der
meinte auch gleich, dass es nicht notwendig sei, dass ich wegen der Jacke nach
Stockerau fahre. Als ebenfalls im Bezirk Mödling wohnhaft, bot er mir in
liebenswürdiger Weise an diese mitzubringen, wenn er abends nach Hause
fährt. So geschah es dann auch, daher auch noch an dieser Stelle ein ganz
großes Dankeschön für diesen Service !!!
Wir haben
immer wieder Grip gefunden!
Zurück zur Übersicht
|
26.1.2008 CNC
Profi Geburtstagsfeier Stockerau

Zurück zur
Übersicht
|