Backseam - Bericht CNC Profi 26.1.2008 aus Klausls Sicht
 
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    Vergessliches Lazarett auf Schleudertournee
Wie auf unserer Homepage berichtet, bevorzugte Günther ja kürzlich zu heiraten, anstatt der donnerstäglichen Bandprobe aktiv beizuwohnen. Der Rest der Truppe wollte aber doch musizieren, wir beschlossen nämlich einige Tage vorher einiges auszumerzen, mit dem wir nicht wirklich zufrieden waren. Gleich nach dem Zusammentreffen stellte Peter die Frage, ob wir denn am Samstag, dem 26. Jänner Zeit für einen Gig hätten. - Bis dahin waren's nur mehr neun Tage, für unsere Begriffe also recht kurzfristig. -Aber keiner hatte an diesem Tag wichtige Pläne, alle sagten zu. Peter konnte zwei Tage später, das war dann just während Günthers kirchlicher Trauung, mit dem Veranstalter den Auftritt fixieren. Es sollte bei einer Geburtagsparty sein, in einer Fabrikshalle in Stockerau.

Donnerstags darauf waren wir wieder vollzählig, jedoch Reini und Peter waren gesundheitlich schwerst angeschlagen und auch Günther klagte über grippale Vorzeichen. Es wurde daher einstimmig beschlossen nur mehr die Songs zu proben, die wir schon sehr lange nicht spielten, die uns aber für eine Geburtstagsparty geeignet erschienen. Details über den Ablauf der Veranstaltung wussten wir nicht, bekannt war nur, dass wir um drei Uhr nachmittags mit dem Aufbau unseres Equipments beginnen und mit dem Soundcheck bis fünf Uhr fertig sein sollten, wo die geladenen Gäste dann erwartet wurden. Wir beendeten unsere Probe schon um 20 Uhr und brachten unser Zeug in einen transportfähigen Zustand. Peter, der auch mit einer zweiten Band in einem benachbarten Raum unseres Proberaumes spielt und Schlagzeugteile hüben wie drüben aufbewahrt, war vor unserer Probe ebendort um Becken zu holen. Er ließ Jacke (um sie in unserer Raucheratmosphäre nicht zu verstinken) und leider auch Schlüsselbund zurück mit der Idee, das nachher zu holen und wieder abzuschließen. Zwischenzeitlich muß jemand anderer von der Nachbarband aber da gewesen sein, wahrscheinlich um etwaszu holen. Der sperrte dann aber gründlich ab und Peter stand jetzt ohne Zugriff auf seine Wohnungsschlüssel draußen. Brigitte, Hauswartin, Zweitschlüsselverwalterin und guter Geist des Hauses in der Schrankenberggasse wurde nun herausgeläutet. Erst schien ja keiner ihrer Schlüssel zu passen, aber daran war wie es nachher schien, doch ein gewisses Maß an Aufregung schuld. Erst als Ritchie nochmals alle durchprobierte, wurde der richtige identifiziert. Also verließen wir das Ambiente, Peter natürlich sehr erleichtert. Am Heimweg merkte ich dann kurz vor Gumpoldskirchen, dass ich in diesem Dohuwabohu meine Gitarre im Proberaum ließ. Ärger!!! - Ist ja nicht so, dass es die einzige wär, aber ohne "Number One" ist das nix. Also musste ich diese am Freitag nach Büroschluß extra holen.

Die Anreise nach Stockerau am Samstag wurde nur von extremem Gegenwind behindert, die turbulent wechselnden Luftdruckverhältnisse an diesem Tag, bekam ich leider auch in Form von Kopfschmerzen zu spüren. Alle fanden pünklich hin. Ritchie war wieder einmal der erste (langsam glaub ich da ist System dahinter) und hatte den Inhalt seines Voyagers auch schon in die Halle der recht schönen Firma geschleppt. Aufbau, Verkabelung und Soundcheck ließen wir sehr gemächlich angehen. Die ersten Gäste kamen dann schon vor 17 Uhr und standen in Grüppchen herum. So nach und nach erfuhren wir dann vom Organisator, dass und warum nicht so ganz klar ist, wann wir an diesem Abend dran sind. Der Zeitplan konnte nicht fixiert werden, zu vieles war von verschiedenen Einflüssen im Verlauf des Abends abhängig. Es war geplant als Überraschungsparty anlässlich des Fünfzigers vom Firmenchef und keiner wusste, wann denn dieser herbeigelotst werden kann. Gewünscht wurde nur, dass wir gleich wenn er eintrifft, "Happy Birthday" zum Besten geben. - Das war für uns auch eine Premiere. - Vorgesehen war auch eine Ansprache und eine Video(Power-Point)präsentation.

Im Laufe der Zeit füllte sich die Halle mit Gästen. Für's Trinken war bestens gesorgt, Günther und Peter wechselten sich beim Bierzapfen ab. Beide waren noch immer gesundheitlich marod, Peter aber die größere Bazillenschleuder. Eben diese kleinen Krankheitserreger versuchten sie zu ertränken. Ab und zu fiel mir auch Reini, der dritte in diesem Grippalbund mit einer frisch gefüllten Biertulpe auf, er dürfte auf eigene Faust das selbe Experiment machen.

Es erreichte uns die ersehnte Nachricht, dass das Geburtstagskind in wenigen Augenblicken erscheint. - An die Instrumente!! - Schön hammas g'spielt, Marylin schau oba, nur Marlene beschwerte sich danach, dass die von mir vorgeschlagene, aber vorher nicht ausprobierte Tonart etwas zu hoch gewählt war. Nach Begrüßung des Jubilars und der nun offiziellen Eröffnung des Festes, war erst einmal essen angesagt. Wir waren ebenfalls eingeladen das Buffet in Anspruch zu nehmen und das konnte sich sehen und natürlich hervorragend genießen lassen. Richard und Günther mussten sich einige "Hinweise" gefallen lassen, es war nämlich deren Fressgelage auf den Tag genau vor einem Jahr, unmittelbar vor'm Konzert im Davis noch nicht vergessen. Claudia und Martin trafen nun auch, aber bereits "abgefüttert" ein. Die "Family" war vollständig, allein es war noch nicht klar, wann wir dran sind. Vorher war noch die Ansprache in Gedichtform geplant. Wie es dann soweit war, gab's den Zwischenfall, dass Ritchies Funkmikrophon just mittendrin die Batterie ausging, was dieses mit einem ohrenbetäubend lautenem Rauschen quittierte. So schnell hat der Richard in seinem ganzen Leben noch keine Batterie gewechselt. Danach erfolgte noch die Überreichung des Geburtstagsgeschenks, welches etwas mit der Motorradleidenschaft des Geburtstagskindes zu tun hatte, was mich im Anschluß dazu verleitete, zwei Takte des Intro-Riffs von "Born To Be Wild" zu intonieren, während Backseam in Erwartung meines Beginns von "Jumping Jack Flash" war. Wie mir die Kollegen nachher berichteten brachte ich sie damit "ordentlich ins Schleudern". Günther meinte sogar, dass er mit dem falschen Song im Ohr nun für kurze Zeit nicht wusste wie "Jumping J F" denn gespielt gehört.

Die Schleuderpartie ging weiter, ich schleuderte mit. Wir hoffen, dass das vom Publikum nicht zu sehr bemerkt wurde. Ich hab mich einige Male sehr auf eine Theaterbühne gewünscht, wo's einen Souffleur gibt. So etwas von Blackouts hatte ich noch nie. Wir konnten an diesem Abend aber eh' jeder irgendwie überraschen. Wir spielten vorher nie geprobte Abläufe längst bewährter Nummern. Dann gab's eine ungeplante Unterbrechung, zwecks Einschieben der Videopräsentation. In dieser Pause begannen wir auch an unserer Setliste zu zweifeln, denn es wären nun zur Fortsetzung nicht gerade die Gassenhauer am Programm gewesen. Kurzerhand trafen wir für die Reihenfolge andere Vereinbarungen. Wir wurden nun auch gebeten die Lautstärke etwas zurück zu nehmen. Das ist recht verunsichernd, wenn die ausgetüftelte und für die Location ermittelte Gesamteinstellung in Einzelschritten verändert werden muß. Meist stimmt nach so einer Aktion gar nichts mehr, was das so notwendige gegenseitige Hören auf der Bühne betrifft. Aber wir schleuderten weiter und hatten sogar noch "a Hetz" dabei. Auch nach der von uns geplanten, bewusst kurz gehaltenen Pause zur Flüssigkeitsaufnahme und der Anhebung des Nikotinspiegels der Raucher, ging's in der "neuen" Unreihenfolge weiter. Wir wussten aus Erfahrung, dass einige Nummern beim Publikum eben besser zogen, und die versuchten wir jetzt so geschickt wie möglich zu verteilen. Ich lernte den Unterschied der Anforderungen zwischen einer Amatuer-Rockband und einer Profi-Partyband kennen. Letztere hat für jeden unvorhergesehenen Fall irgend ein As im Ärmel, womit die Stimmung der Gäste wieder beschleunigt werden kann. Das Geburtstagskind, Firmenchef Hermann war der fleißigste Tänzer. Er animierte auch immer wieder andere dazu.

Eine weitere unfreiwillige Unterbrechung legten wir ein, wie draußen vor der Halle das einige Male vorbeifahrende Auto der Polizei gesichtet wurde. Keiner wusste ob es Anrainerbeschwerden gab, was zwar im Industriegebiet und bei dem Wetter welches herrschte unwahrscheinlich war, denn der Sturm war draußen lauter, als wir in der Halle. Wahrscheinlich war der Anlaß der Streifenfahrt aber eher die Aufmerksamkeit der Exekutive, wegen der ungewöhnlichen Situation durch die Party, mit den vielen geparkten Autos und der erleuchteten Firma um diese nächtliche Stunde im Stockerauer Industriegelände. Nach weiterer kurzer Labung und einer Beratung mit dem Organisator vereinbarten wir, ein weiteres Mal den Schallpegel etwas runtergefahren, noch einige Nummern zu spielen. Um halb ein Uhr schlossen wir mit unserem bewährten "The Boys are Back In Town" unser Konzert(?). - Endlich bei dieser Nummer reihte sich auch der letzte in die Riege derer ein, die im Lauf des Abends wenigstens einmal "danebengehauen" haben und so waren wir wieder eine vollständige Einheit.

Dank der Hilfe von Claudia und Martin ging der Abbau recht flott, die Geräte wurden flugs verladen und wir beschlossen, für einen kurzenTratsch nochmals Platz zu nehmen und ein letztes Cola zu trinken. Nach Verabschiedung beim Jubilar, deren Angehörigen und dem Organisator gingen wir um ein Uhr zwanzig auf die Heimreise.

Drei Kilometer vor dem Ziel kam es mir dann so vor, als läge meine Jacke mit dem Schlüsselbund in der Tasche auf der Sitzbank nächst des großen Hallentores, in der Halle der Firma CNC-PROFI in Stockerau, wo ich sie selber hingelegt hatte unmittelbar vor unserem After-Show-Drink. Eine Sekunde später war ich mir auch schon sicher, dass dem so wäre. Also das bedeutete, daheim um zwei Uhr morgens erst einmal die Frau Gemahlin rauszubimmeln und um Einlaß zu bitten. Nach ein paar Stunden Schlaf sandte ich Peter ein SMS, er hatte ja als einziger von uns die Telefonnummer des Organisators. Ich hatte noch mitgekriegt, dass die Firma am Sonntag wieder in ihren Originalzustand gebracht und das Cateringunternehmen die geliehenen Utensilien abholen wird. - Also irgend jemand musste daher dort sein. - Nur wann???

Via Internet fand ich dann aber Kontakt zum Chef persönlich, den ich vormittags anrief und mein Missgeschick klagte. Der meinte auch gleich, dass es nicht notwendig sei, dass ich wegen der Jacke nach Stockerau fahre. Als ebenfalls im Bezirk Mödling wohnhaft, bot er mir in liebenswürdiger Weise an diese mitzubringen, wenn er abends nach Hause fährt. So geschah es dann auch, daher auch noch an dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön für diesen Service !!!

Wir haben immer wieder Grip gefunden!

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26.1.2008
CNC Profi
Geburtstagsfeier
Stockerau



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